Sonntag, 12. Juli 2015

Bird Box

Autor: Josh Malerman
Verlag: Penhaligon
Preis: 19,99 €
Seiten: 320
Bewertung:

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Kurzbeschreibung:
Heute ist es soweit. Heute ist der Tag an dem Malorie und ihre zwei Kinder fliehen werden. Sie haben vier Jahre darauf gewartet, dass der Nebel einsetzt. Nun ist er da und er wird ihnen vielleicht die Flucht ermöglichen. Er wird sie alle drei vielleicht, vor dem was da draußen auf sie lauert, beschützen können. Vielleicht ...
Und es gibt ein Problem: sie dürfen auf keinen Fall die Augen öffnen, denn mit dem Sehen kommt der Tod!


Buchfoto
Bird Box von Josh Malerman

Meine Meinung zum Buch:
Was passiert eigentlich, wenn wir uns nicht mehr auf einen unserer wichtigsten Sinne - das Sehen - verlassen können? Wie kommen wir in so einer Welt zurecht?

Wir lernen Malorie und ihre Kinder (beide vier Jahre alt) kennen als sie sich aus ihrem sicheren Versteck raustrauen, um zu fliehen. Malorie ist auf der Suche nach einer besseren Zuflucht. Von da an gibt es Rückblenden in Malories Vergangenheit. Der Leser erfährt wie es zu diesem Weltuntergangsszenario kam. Am Anfang waren es nur ein paar Selbstmorde in Russland. Dann erfuhr man, dass Menschen erstmal andere und danach sich selbst umbrachten. Über den Auslöser für dieses Verhalten wird spekuliert. Es gibt verschiedene Theorien, die alle eines vermuten lassen: man wird verrückt, sobald man ETWAS erblickt. Schon bald taucht dieses Phänomen weltweit auf und die Menschen müssen ihre Fenster verdunkeln, um nichts mehr visuell wahrnehmen zu können.

Mir haben die Rückblenden, obwohl sie eigentlich spoilern, sehr gut gefallen. Die Ungewissheit und die Panik, die durch die Medien verbreitet wird, hat Malerman realistisch geschildert. Es gibt allerhand Theorien und niemand weiß, welche genau zutrifft. Bis man komplett von der Außenwelt abgeschottet daheim sitzt und wartet. Besonders beeindruckt war ich davon wie Malerman durch Dinge, wie einen Hund zu halten oder Radio zu hören, etwas Normalität wiederspiegelt und damit gleichzeitig den Charakteren dadurch Hoffnung und Trost spendet.

Bei Malorie war ich teilweise ziemlich schockiert über den Umgang mit ihren Kindern. Sie ist streng und unerbittlich hart, weil sie deren Überleben sichern will. Leicht genervt war ich, dass sich ihre Gedankengänge des Öfteren wiederholen. Hier hat Malerman leichte Schwächen offenbart, die ich aber nicht als schlimm empfunden habe.

Der Leser bewegt sich wie Malorie in einer Welt, die man nicht sehen darf. Jedes Geräusch wird zur potentiellen Gefahr. Jedes Tier, welches man nicht sehen kann stellt eine Bedrohung dar. Und wie so oft ist der Mensch selbst nicht ungefährlich, denn vielleicht ist er dem Wahnsinn bereits verfallen?! Blind lässt uns Malerman alles hören, was um Malorie herum geschieht und deshalb ist dieses Buch so grandios furchteinflößend. Sehend bewegen wir uns teilweise nur in den Rückblenden.

Das Ende war sehr dramatisch und spannend. Teilweise zu überspitzt, was mich aber nur leicht gestört hat.

Malermans Schreibstil spiegelt die Atmosphäre des Buches wieder: er ist abgehackt, wirkt unterkühlt und drehbuchartig. Und genau dieser Stil versetzt den Leser inmitten des Geschehens. Man hat Bilder vor Augen wie bei einem Film und ich habe mich oft beim Gedanken ertappt, dass ich mir das Buch wunderbar als Verfilmung vorstellen kann. Es ist von Anfang bis Ende spannend und man kann es nicht zur Seite legen. Ein echter Pageturner.

Fazit: Bird Box ist ein unglaublich atmosphärisches Buch, welches seinen Leser sofort in den Bann zieht und nicht mehr loslässt. Ich bin geübter Thriller- und Horror-Leser, weshalb ich schon länger keine Alpträume, nach dem Lesen eines Buches, mehr hatte. Aber Bird Box ist besonders. Nach den ersten hundert Seiten war ich so vertieft in die Geschichte, dass ich davon Alpträume bekam. Malerman hat mit seinem Erstlingsroman ein grandioses Debüt abgeliefert und deshalb von mir 5 von 5 Münder bekommen.


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