Verlag: Heyne
Preis: 22,99 €
Seiten: 512
Bewertung:
Kurzbeschreibung:
Man begleitet die Lebensgeschichte von Jamie Morten (mittlerweile 60), der im Alter von 6 Jahren zum ersten Mal auf den Pastor Charles Jacobs trifft. Dieser hat ein ziemlich ungewöhnliches Hobby: Elektrizität. Aufgrund einer Tragödie verliert Charles seinen Glauben und verlässt die Stadt. Jedoch verlässt er nie das Leben von Jamie. Immer wieder kreuzen sich die Wege der beiden und Jamie muss erkennen, dass die Elektrizität mittlerweile für Charles mehr als nur ein Hobby ist. Charles will die Frage aller Fragen lösen und wagt ein unglaubliches Experiment...
Revival von Stephen King |
Meine Meinung zum Buch:
Das Buch hat mich komplett ratlos zurückgelassen. Noch nie hatte ich solche gemischten Gefühle über ein Buch von King. Ich wusste nicht, ob ich es lieben oder hassen, es gut oder schlecht finden sollte. Aufgrund dessen habe ich mir zwei Tage Zeit gelassen, um meine Gedanke diesbezüglich zu sortieren. Über den Schreibstil muss man nicht großartig viel erzählen. King ist ein Meister darin, Charaktere und Orte so anschaulich und plastisch zu beschreiben, dass man vergisst, dass man überhaupt liest. Zudem finden sich immer wieder großartige Sätze im Buch wie zum Beispiel: „Daheim ist dort, wo man will, dass du länger bleibst.“ Jedoch gibt es für mich kleine Unterschiede zu früher. Er verliert sich nicht mehr so in den Details und kommt schneller zum Punkt und der Horror ist fein subtil in die Geschichte miteingewebt. Was mich aber an Revival gewundert hat, waren die ganzen Andeutungen: - Es wird was passieren. Jetzt gleich wird was passieren. Achtung, in zwei Minuten wird was passieren. Moment! Jetzt aber wird was passieren! -
Besonders geschockt war ich über den Fanatismus und den Wahnsinn, den Charles Daniels Jacob immer mehr verfällt. Hier sei gesagt, dass es in diesem Buch kein Gut und kein Böse gibt. Man versteht die Beweggründe von Jacobs genauso wie man über die Beweggründe von Jamie bei der Sache mitzumachen teilweise nur den Kopf schütteln kann. Letztendlich ist die Neugier genauso schlimm wie der Fanatismus. Das alles entlädt sich in einem erschreckenden Finale. Hier
verneigt sich King vor H.P. Lovecraft und
beschreibt ein Szenario, welches den Leser, der sich nicht mit dem Cthulhu-Mythos
und dem Buch Necronomicon auskennt, in einer kompletten Ratlosigkeit
zurücklässt.
Da ich bereits einige Kurzgeschichten von King kannte u.a.
„Briefe aus Jerusalem“, die diese Thematik aufgreifen, wusste ich bereits was
mich erwartet. Das Ende lässt den Leser zweifelnd zurück, zumindest ist das
King`s Intention. Ich hätte mir allerdings weniger Fantastisches und mehr
Schrecken gewünscht. Das Ende war zwar „böse“, jedoch hätte King noch eine Schippe mehr an
Bösartigkeit drauflegen können.
Fazit:
Da mich das Ende leicht enttäuscht zurückgelassen hat, aber
die Geschichte an sich und auch die Grundidee vom Ende mich beeindruckt haben,
gebe ich gute 4 von 5 Münder.
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