Sonntag, 6. September 2015

Alice im Zombieland # 1 (White Rabbit Trilogie)

Autorin: Gena Showalter
Verlag: MIRA Taschenbuch
Preis: 14,99 €
Seiten: 416
Bewertung:

liebe-0005.gif von 123gif.deliebe-0005.gif von 123gif.deliebe-0005.gif von 123gif.de

Kurzbeschreibung:
Alice lebt mit ihrer Schwester Emma und ihren Eltern abgeschottet von der Außenwelt. Sobald es dunkel wird, lässt der Vater keinen aus der Familie das Haus verlassen. Angeblich dient das Ganze zur Sicherheit der Familie, da draußen "Monster" lauern. Alice hält ihren Vater für verrückt und glaubt ihm kein Wort. Als Alice an ihrem 16.Geburtstag den Wunsch äußert, die Ballettaufführung ihrer Schwester zu sehen, passiert ein Unglück. Es gibt einen schrecklichen Unfall und Alice findet heraus, dass ihr Vater doch nicht verrückt gewesen ist ... oder ist sie mittlerweile selbst schon verrückt geworden? Denn Alice sieht zum ersten Mal die "Monster" ...

Bild vom Buch


Meine Meinung zum Buch:
Als Riesenfan des Klassikers "Alice im Wunderland" von Lewis Carroll war ich natürlich sehr gespannt auf diese Buchreihe. Ich habe eine Geschichte erwartet, die bekannte Elemente aus dem Märchen aufgreift und diese mit einer ordentlichen Portion an Düsterheit vermengt. Was ich bekam, war etwas anderes.

Die Korrelation, die zwischen dem Märchen und Buch besteht, findet sich in einigen Figuren wieder. Es gibt den weißen Hasen, der in Form einer Wolke erscheint, die beste Freundin Kat (die Grinsekatze) und Cole (Hutmacher), der immer eine Kappe trägt. Zudem finden sich Anspielungen auf das Märchen in den Kapitelüberschriften und im Cover wieder, was mir sehr gut gefällt.
Weitere Gemeinsamkeiten hören alllerdings hier auf und Showalter entwickelt eine eigene Geschichte, die in der Highschool ihren Schauplatz findet.

Nachdem Ali ihre Familie verloren hat (dies ist kein Spoiler, da es gleich zu Anfang erwähnt wird), nehmen ihre Großeltern sie auf und ein Schulwechsel findet statt. Nach dem vielversprechenden Anfang macht Showalter den Fehler, das Hauptaugenmerk auf die Highschool und das nervige Teenager-Verhalten zu legen. Cliquenbildung, Liebe auf den ersten Blick und das Klischee des Bad Boys mit harter Schale und weichen Kern, werden vollends bedient. Dies hat dazu geführt, dass ich irgendwann nur noch genervt mit den Augen rollen konnte. Als dann die Spielchen á la "Wie mache ich einen Typen eifersüchtig" und "die kalte Schulter zeigen" anfingen, war ich kurz davor das Buch abzubrechen. Zum Glück hat Showalter aber den Hebel auf Action umgelegt. Danach erleben wir Alice als toughe Hauptcharakterin, die nicht nur Zombies vermöbeln kann.

Alice ist als Hauptheldin der Geschichte durchaus witzig, taff und nicht auf den Kopf gefallen. Jedoch gibt es Schwächen in der Charakterzeichnung, da Showalter die Protagonistin in die typischen Klischeefallen des unschuldigen und unsicheren, aber super attraktiven jungen Mädchens treten lässt (...und täglich grüßt die Bella aus Twillight). Dies passiert auch mit den anderen Charakteren. Und unversehens befinden wir uns als Leser in einer Dreiecksbeziehung, wo zwei Typen um ein Mädchen werben (...und täglich grüßt das Twillight-Liebes-Dreieck). Als Jugendlicher kann man dem Ganzen vielleicht noch was abgewinnen. Als erwachsener Leser möchte man eher den Kopf gegen die Tischplatte hauen.

Positiv und erfrischend anders sind in dieser Geschichte allerdings die Zombies. Diese sind ein echtes Highlight, da sie nicht dem typischen Zombiebild entsprechen. Es sind vielmehr eine Art Geister, die sich an den Seelen von Menschen laben. Auch die Art der Bekämpfung ist eine vollkommen andere als die man sonst gewöhnt ist. Hier hat Showalter wirklich ihr Fantasytalent bewiesen und präsentiert dem Leser was Neuartiges und eventuell für einige Leser vielleicht zu "abgedrehtes". Neben den Zombies waren die Actionsequenzen ein weiterer Höhepunkt. Die Kämpfe sind durchaus blutig und spannend erzählt, so dass auch einige Charaktere nicht vor dem Tod sicher sind. Die Wendung durch das Auftauchen einer unerwarteten Gruppierung erweitert den Spannungsbogen zusätzlich.

Ich habe das Buch auf englisch gelesen und empfand den Schreibstil von Showalter als ordentlich. Er ist einfach gehalten und sie hat sich bemüht, allen Charakteren eine Hintergrundgeschichte zu geben, um die nötige Charaktertiefe zu entwickeln. Dies hat mal mehr und mal weniger funktioniert.

Fazit:
Alles in allem ist Alice im Zombieland eine durchwachsene Geschichte, die mit guten Kampfszenen, eine neue Art von Zombies und einer durchaus sympathischen Hauptfigur glänzt. Allerdings sind die Liebesgeschichte und das High-School-Setting ein echtes Manko und nur für Leser mit einem starken Magen für Kitsch - und typischen Teeniegeschichten zu empfehlen. Kann man lesen, muss es aber nicht. Deshalb gibt es von mir drei von fünf Münder.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen