Mittwoch, 16. September 2015

December Park

Autor: Ronald Malfi
Verlag: Luzifer-Verlag
Preis: 7,99
Format: eBook
Seiten: 500
Bewertung:

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Kurzbeschreibung:
Angelo Mazonne, von seinen Freunden nur "Angie" genannt, lebt im kleinen Städtchen Harting Farms in Maryland. Dort machen er und sein Freundeskreis bestehend aus den Jungs Michael, Peter und Scott allen möglichen Unsinn bis die Leiche eines jungen Mädchens im Wald gefunden und schnell klar wird, dass diese nicht das einzige Opfer ist. Die Polizei war bisher davon ausgegangen, dass die vermissten Jugendlichen weggelaufen seien. Nun wird deutlich, dass ein Kindermörder , der von der Presse nur "Piper" genannt wird, sein Unwesen treibt. Als sich Adrian der Jungsclique anschliesst, wird schnell klar, dass nur diese den Serienmörder finden kann. Denn nur sie kennen die entlegensten Orte der Stadt und werden dabei zur nächsten Zielscheibe des "Pipers"...

Bild vom eBook
December Park von Ronald Malfi

Meine Meinung zum Buch:
Mein erster Roman von Ronald Malfi hat mich zwiegespalten zurückgelassen. Wenn man dieses Buch mit dem Vergleich zu Stephen Kings "ES" bewirbt, dann hat der Leser ziemlich hohe Erwartungen. Meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt.

December Park ist in der Ich-Form geschrieben und schildert die Ereignisse aus der Sicht von Angie Mazonne, eines 15 jährigen Jungen, der gerade dabei ist, erwachsen zu werden. Malfi schafft es durch sehr detaillierte Beschreibungen, den Leser in die Welt von Harting Farms zu entführen. Allerdings sind die einzelnen Ereignisse und Orte so genau beschrieben, dass sich der Autor komplett darin verliert und vergisst den Spannungsbogen um die Geschichte des Pipers zu spannen. Den Hauptteil der Geschichte nimmt dadurch die Jungsclique ein, so dass dieser Roman eher eine Hommage an die Freundschaft und die 90er Jahre ist, als ein spannungsgeladener Thriller. Die Handlung um den Serienmörder findet bestenfalls nur am Rande statt. Dies führt auch dazu, dass die Auflösung zum Schluss ziemlich unlogisch, konstruiert und lieblos wirkt. Ich hatte eher das Gefühl, dass Malfi uns irgendeinen Mörder präsentieren wollte, um die Geschichte beenden zu können.

Dabei ist Malfi ein großartiger Autor. Sein Schreibtstil ist bildgewaltig und mitreissend. Man hat sich die ganze Zeit über als Teil der Jungsclique gefüllt und sich nostalgisch an die 90er zurückerinnert.
Als Beispiel würde ich gerne folgende Stelle aus dem Roman zitieren:
"Über den Fernseher im Fenster erfuhren wir von Kurt Cobains Selbstmord und wir alle starrten in fassungslosem Schweigen durch die Scheibe. (...) Es schien, dass die Welt uns - beschäftigt wie wir mit dem Piper gewesen waren - etwas Wichtiges entrissen hatte, als wir gerade nicht hingesehen hatten."

Kritisch sehe ich allerdings die ständigen Wiederholungen, die in den Beschreibungen auftauchen. Hier scheint mir, dass sich Malfi einfach verzettelt hat, so dass Adrians Mutter immer als Zombie und Adrians Brillengläser als zwei riesige Scheinwerfer beschrieben werden. Nicht zu vergessen die Redewendung: "die Augen eines Bluthundes".
Auch konnte Malfi nie wirklich Spannung aufbauen. Jedes Mal, wenn ein Hauch von Spannung erzeugt wurde, war es, ein paar Zeilen später, schon wieder damit vorbei.

Der Epilog hat mich aber zum Schluss wieder milde gestimmt. Selbst wenn es sich kitschig anhört, kann ich nur sagen, dass das letzte Bild, welches Malfi im Kopf des Lesers entstehen lässt, einfach nur wunderschön ist. Ich gebe deshalb noch drei von fünf Münder. 

Fazit:
Wer einen gutgeschriebenen Roman über Freundschaft lesen will, kann mit December Park nichts falsch machen. Wer aber einen spannenden Roman mit einer nachvollziehbaren Handlung lesen will, sollte lieber ein anderes Buch wählen.
Ich werde die Jungsclique nicht so schnell vergessen. Die Geschichte um den Piper allerdings schon ...


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