Sonntag, 11. Oktober 2015

House of Rain

Autor: Greg F. Gifune
Verlag: Luzifer-Verlag
Preis: 2,99 
Format: eBook
Seiten: 94 Seiten
Bewertung:

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Kurzbeschreibung:
Seit seine Ehefrau Kathy gestorben ist, lebt Gordon Cole, ein 72jähriger Vietnamveteran, völlig abgeschottet in einem heruntergekommenen Viertel. Er versucht den Schmerz über ihren Verlust zu betäuben. Doch als es plötzlich anfängt ununterbrochen zu regnen, kommen die Erinnerungen zurück. Erinnerungen an etwas Schreckliches. Gordon muss bald feststellen, dass nicht nur die Erinnerungen zurückgekommen sind, sondern auch jemand, mit dem er eine offene Rechnung zu begleichen hat...


Bild vom eBook
House of Rain von Greg F. Gifune
Meine Meinung zum Buch:
House of Rain ist eine Novelle, die einen bis ins Mark erschüttert. Gifune schafft es mit nur 94 Seiten, den Leser vollkommen perplex und nachdenklich nach dieser Lektüre zurückzulassen. Der Autor hebt das Horrorgenre auf die intellektuelle und anspruchsvolle Ebene und geht dabei so elegant vor, dass es schon fast poetisch wirkt. Tatsächlich hat er mich komplett mit dieser Geschichte überrascht. Es geht um den psychologischen Horror, denn bei Gifune ist der Ort des Verbrechens der Mensch. Diese Novelle handelt von den inneren Dämonen, die einen heimsuchen. Kein Mensch ist nur gut oder nur böse. Es hängt vielmehr von den Menschen in unserer Umgebung und den Umständen ab, in welche Richtung wir uns entwickeln und welche Seite in uns zum Vorschein kommt. Wie kein anderer Autor, schafft es Gifune, genau diesen Zwiespalt zwischen unseren eigenen innerlichen Konflikten aufs Papier zu bringen. 

Wieviel Schuld kann man ertragen? Oder verliert man ab einem gewissen Zeitpunkt jegliches Gefühl für Moral und Gewissen? Machen uns andere Personen zu besseren Menschen? Wenn ja, was passiert, wenn sich uns verlassen? Um diese Fragen dreht sich House of Rain.

"Die Verdammten brennen nicht im Höllenfeuer, sondern im Licht der Wahrheit."
"Denn die Frage ist nicht, ob die Hölle existiert, sondern wo und wie sie existiert"

Der Schreibstil von Gifune ist einzigartig und schwer zu beschreiben. Ich habe bisher nichts Vergleichbares gelesen. Er ist irgendwie nüchtern und sachlich, gleichzeitig unglaublich atmosphärisch und düster. Beim Lesen musste ich immer wieder an eine Mischung aus Gotham und Sin City denken. Dabei kreiert der Autor eine Sogwirkung, der man sich als Leser kaum entziehen kann. Es entstehen dunkle, melancholische Bilder, die so poetisch und frei von jeglichen Kitsch sind, dass sie einen tief bewegen.

Das Ende fordert den Leser intellektuell heraus. Man muss selber entscheiden, was Wirklichkeit, Wahn, Vision oder Alptraum war. Dabei gibt es kein richtig oder falsch. Ich musste an einen meiner Lieblingshorrorfilme Triangle denken. Irgendwie hatte ich eine Endlosschleife im Kopf. Übrigens ist dies kein Spoiler. Keine Sorge. Es ist nur meine Interpretation. 

Fazit: 
Wie bitte?! Sie haben noch keinen Gifune gelesen? Dann haben Sie was verpasst! Absolute Leseempfehlung! LESEN SIE GIFUNE! Für Fans der anspruchsvollen und atmosphärischen Horrorlektüre ein absolutes MUSS! 5 von 5 Münder! 

Wenn ich könnte würde ich sogar mehr geben.

P.S. Ich bin dem LUZIFER VERLAG unendlich dankbar dafür, dass er weitere Titel von diesen großartigen Autor veröffentlicht. Ganz großes Lob!

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